Persönlich
Die Kraft des Lebens: Am 29. November 1995 kam ich in Bern zur Welt. Seit 24 Jahren ist die Natur mein Lebenselixier. Ob im Wald, den Bergen oder in den Felswänden:
"Ich bin immer in Bewegung, oft auch im Grenzbereich."
Alex Rohr
Auch beruflich lebe ich die Natur in all ihren Facetten – als gelernter Landschaftsgärtner und Baumpfleger. Seit 2013 steht Sportklettern ganz oben auf meiner Bucket List: Mittlerweile klettere ich die anspruchsvollsten Felsen überhaupt – und habe auch auf internationalem Level Fuss gefasst. No Limit gilt für mich bei den Schwierigkeitsgraden – nicht aber punkto Sicherheit. Denn Achtsamkeit, grenzenlose Hingabe und vollste Konzentration sind als Sportkletterer etwas vom Wichtigsten. Und natürlich der Respekt vor dem Fels. Da gibt es keine Kompromisse. Die Natur setzt sich immer durch. Oder dann zeigt dir die Physik die Grenzen auf.
Zum Sportklettern kam ich 2013 dank einem guten Freund. Gepackt vom Virus, ging es dann los – Indoor und Outdoor. Heute darf ich mich zu den besten Sportkletterern zählen. Mit dem erfolgreichen Durchsteigen der Route Illusionist in Flatanger NOR sorgte ich natürlich über die Schweiz hinaus für Aufmerksamkeit.
Sieben Jahre nach dem Schritt zum Sportkletterer ist für mich klar, dass ich künftig meine Leidenschaft zum Beruf – und davon leben will. Aber alles Zug um Zug, Schritt für Schritt. Ich weiss, was ich will – und habe glasklare Vorstellungen. Mich mit direkten Konkurrenten messen, ist nicht mein Ziel. Ich will frei sein. Und Routen mit den höchsten Schwierigkeitsgraden dann klettern, wenn es für mich passt. Auf Verbandszugehörigkeit verzichte ich bewusst, da mir fixe Wettkampfkalender nicht zusagen.
„Sportklettern ist für mich nicht nur reiner Sport – es ist ein Lebensgefühl.“
Alex Rohr
Ein Mix aus Coolness, Spontanität, Kreativität, Genuss, Lust, Freude und Meditation. Heisst: Ich will Tag für Tag selber planen – und in herrlicher Abgeschiedenheit an meinen eigenen Herausforderungen wachsen. Ich will selber bestimmen, wann ich trainiere und wann ich losziehe. Für solche Momente muss dann alles passen: Fitness, Kopf, Haut, Einstellung – und natürlich das Wetter. Je nach meteorologischen Gegebenheiten entwickle ich jeweils Fähigkeiten, all meine Ablenkungen zu vergessen. Weshalb? Weil die Natur mich dazu zwingt. Das ist spannend – und eine tolle Herausforderung. Da der Mensch oft unterschätzt, zu was er wirklich fähig ist, setze ich hier an: Und lote meine Grenzen aus. Immer wieder von Neuem.
"Mentaltraining? Mache ich nicht. Aber ich pflege drei Rituale."
Alex Rohr
Meine 3 Ticks …
Ich komme zum Glück mit wenig Schlaf aus. Workout und Ausdauer stehen bei mir meist am späten Abend auf dem Programm. Ruhezeiten: Eher rar. Freizeit neben dem Klettern: Fast keine. Mentaltraining? Mache ich nicht. Aber ich pflege drei Rituale: Den rechten Schuh ziehe ich immer zuerst an. Die Hände werden zwei Mal gepudert. Und zum Schluss fällt noch das T-Shirt – dann geht es los. Meine Idole: Natürlich Ueli Steck. Aber auch Wolfgang Güllich oder Sportkletterer-Kollege Jonathan Siegrist. Sie inspirieren mich. Mein Motto: Tun, was getan werden muss. So habe ich täglich neue Vorstellungen – und setze diese dann in die Tat um. So nutze ich meine Kraft, um mich stetig neu zu erfinden.